Hauskrankenpflege
Gut versorgt in den eigenen vier Wänden
Ein Zuhause bietet Geborgenheit und Sicherheit. Gerade deshalb möchten viele Menschen auch im Alter oder bei Krankheit ihre eigenen vier Wände nicht verlassen. Die Hauskrankenpflege macht das in Vorarlberg möglich.
In 66 privaten Krankenpflegevereinen kümmern sich professionelle Pflegerinnen und Pfleger um Menschen, die nicht mehr oder vorübergehend nicht die Kraft haben, sich selbst zu pflegen oder zu versorgen. Ein offenes Ohr haben sie auch für die Angehörigen der pflegebedürftigen Menschen: Einfühlsam und kompetent stehen sie ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Dabei geht es nicht nur um die medizinische Pflege. In allen Fragen der Betreuung Zuhause sind die Krankenpflegevereine die richtigen Ansprechpartner. Von Essen auf Rädern, über den Kontakt mit den Versicherungsträgern bis hin zur Organisation von Mobilem Hilfsdienst oder Pflegebehelfen: Die Hauskrankenpflege Vorarlberg ermöglicht älteren oder kranken Menschen, so lange wie möglich in der Geborgenheit der eigenen vier Wände zu bleiben.
Einzigartig im Ländle
Die Hauskrankenpflege, wie man sie in Vorarlberg kennt, ist in Europa einzigartig. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit der Gründung des ersten Krankenpflegevereins 1899 in Lustenau. Bis heute ist die Zahl der Krankenpflegevereine auf 66 angestiegen. Über 300 Frauen und Männer finden bei ihnen einen sinnvollen und verantwortungsvollen Arbeitsplatz, 83 Prozent der Pflegekräfte sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger.
Einzigartig ist auch die Struktur der ambulanten Pflegeorganisation, denn sowohl die Vorstände als auch die Leiter der Krankenpflegevereine arbeiten ehrenamtlich. Finanziert wird die Hauskrankenpflege zu rund 38 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen, Pflegebeiträgen und verschiedenen Aktionen der Krankenpflegevereine. Den Rest übernehmen das Land Vorarlberg, die Sozialversicherungsträger und die Gemeinden.
Was zählt, ist Solidarität: Die Grundsätze einer leistbaren Pflege
Die Hauskrankenpflege Vorarlberg basiert auf dem Solidaritätsgedanken. Über 62.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind Mitglieder eines der 66 Krankenpflegevereine und tragen so die Idee einer leistbaren Pflege mit. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt für sie im Durchschnitt nur 30 Euro jährlich. Damit sichern sie sich das Recht auf Pflege und Betreuung in ihrem Zuhause, sobald sie diese benötigen, und fördern gleichzeitig die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Vorarlberg.
Werden Leistungen in Anspruch genommen, kommt ein geringer Pflegebeitrag dazu. Dieser richtet sich nach einem definierten Leistungskatalog der Krankenpflegevereine.
Krankenpflegevereine
a. Ein Ansprechpartner für alle Belange der Pflege zuhause
Geht es um die Pflege und Betreuung Zuhause, sind die 66 Krankenpflegevereine die richtigen Ansprechpartner. Sie leisten nicht nur professionelle medizinische Pflege. Als wichtiger Baustein in einem umfassenden Betreuungssystem in Vorarlberg kennen sie sich aus. Sie beraten über Angebote in der Pflege, kümmern sich um die nötigen Anträge bei den Krankenversicherungen und unterstützen auch die Angehörigen pflegebedürftiger Menschen.
Bis an ihr Lebensende in der vertrauten Umgebung bleiben zu können, ist der Wunsch vieler Menschen. Damit das auch gelingt, arbeiten die Krankenpflegevereine eng mit Hausärzten, ambulanten Diensten, Pflegeheimen und Spitälern zusammen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt kümmern sich die Pflegerinnen und Pfleger um die verschriebene Medikation, verabreichen Injektionen oder versorgen Wunden.
Das Leistungsangebot richtet sich dabei immer nach den persönlichen Bedürfnissen und dem individuellen Pflegebedarf. Ist eine umfassende Betreuung nötig, organisieren die Krankenpflegevereine alles, was nötig ist: Essen auf Rädern, Mobilen Hilfsdienst, 24-h Betreuung durch den Vorarlberger Betreuungspool oder Begleitung durch die Hospizbewegung.
b. Der Krankenpflegeverein: In Ihrer Nähe
Wo man Menschen kennt, ist Vertrauen einfacher. Deshalb sind die Krankenpflegevereine auch tief in den Vorarlberger Gemeinden verankert, einige sind als Zusammenschluss mehrerer Gemeinden organisiert. Auch die Pflegekräfte haben ihren Lebensmittelpunkt in den Orten, in denen sie arbeiten. Sie kennen die Gepflogenheiten vor Ort und mitunter auch den zu Pflegenden und seine Familie. Ein großer Vorteil – denn die gleiche Sprache zu sprechen, verbindet.