Auftaktveranstaltung
                             des Sozialsprengels Bizau-Mellau

Am 24. 8. 2017 fand im Fechtighus in Bizau die Auftaktveranstaltung des neu gegründeten Sozialsprengels Bizau-Mellau, dem die beiden örtlichen Krankenpflegevereine angehören, statt.
Neben den beiden Bürgermeistern Josef Bischofberger und Tobias Bischof-berger konnte der Obmann des neuen Vereins Uwe Scheffknecht rund 25 Personen, die sich vor Ort um soziale Belange der Bevölkerung kümmern, sowie den Obmann der Vorarlberger Hauskrankenpflege Herbert Schwendinger aus Dornbirn begrüßen.
Der Vorstand des Sozialsprengels besteht aus je drei Vertretern des KPV Mellau und des KPV Bizau:
Uwe Scheffknecht (Obmann), Otto Natter (Obmann-Stellvertreter), Elisabeth Flatz-Erath (Kassierin), Herbert Hager (Schriftführer), Maria Feuerstein und Otmar Natter (Beiräte).

In ihren Ausführungen beschrieb die Obfrau des KPV Bizau, Maria Feuerstein, die kurze Entstehungsgeschichte des Sozialsprengels.
Bereits im Jahr 2003 formierte sich die ARGE ALT WERDEN IN BIZAU, deren vorrangiges Ziel es war, für die Bizauer Bevölkerung (auch im Alter) eine hohe soziale Sicherheit zu gewährleisten.
Über viele Jahre konnten in der Kooperation zwischen Josefsheim und Hauskrankenpflege die vorhandenen Ressourcen gut genutzt werden.
Jedoch hing auch über dem Bizauer KPV – so wie über jedem anderen kleinen Krankenpflegeverein – stets das sprichwörtliche Damoklesschwert der Personalsuche.
Wurde früher noch eine Krankenschwester pro Gemeinde angestellt, sei das heute nicht mehr möglich. Ein Verein mit einer 60% Anstellung brauche zwei Pflegekräfte. Zudem wollen junge Krankenpfleger/-innen oft eine 100%-Anstellung.
So traf sich erstmals im März 2016 die Arbeitsgruppe mit den Obleuten Josef Strolz (KPV Bezau), Otmar Natter (KPV Mellau) und Maria Feuerstein (KPV Bizau) und dem Fachpersonal aus dem Pflegedienst Carola Heuer, Anita Feuerstein, Rita Troy, Andrea Mayer vom Sozialzentrum und Anneliese Natter (als Case-Managerin zuständig für die Gemeinden Bezau, Bizau, Mellau und Reuthe), um eine Kooperation der drei Krankenpflegevereine besonders bezüglich der Personalfrage zu erörtern.
Endergebnis dieser Gespräche war, dass lediglich Bizau und Mellau weiterhin eine Zusammenarbeit der Krankenpflegevereine anstrebten, um Ressourcen und Synergieeffekte optimal zu nutzen.
Während des Sommers wurden die neuen Vereinsstatuten erarbeitet und der Sozialsprengel Bizau-Mellau im Vereinsregister eingetragen und ein entsprechender Kooperationsvertrag zwischen den beiden Krankenpflege-vereinen ausgearbeitet.
In seinem Referat gab Otmar Natter als Obmann des KPV Mellau einen Einblick in die Statuten und die Struktur des Sozialsprengels.
Statuarisch festgelegt sind als Ziele und Aufgaben des Sozialsprengels:

  • am Erhalt und der Verbesserung der sozialen Struktur mitzuwirken
  • die Fähigkeit der Menschen zu stützen und zu fördern, sich und ihren Nächsten eigenverantwortlich selbst zu helfen, falls erforderlich auch ihr Schicksal zu tragen
  • als Ausdruck der Sozialgesinnung Nachbarschaftshilfe zu aktivieren und auszubauen
  • zum Wohle der Hilfsbedürftigen die Zusammenarbeit der Medizin- und Sozialberufe zu fördern und zu organisieren
  • der Aufbau neuer, bedarfsorientierter Angebote in Zusammenarbeit mit anderen sozialen Anbietern

Über die weiterhin bestehende Selbständigkeit der beiden Krankenpflege-vereine war man sich in allen Diskussionsrunden einig. Diese Selbständigkeit ist auch im Kooperationsvertrag festgehalten. Damit ist auch weiterhin die unmittelbare Nähe zwischen den Pflegebedürftigen und dem örtlichen KPV gewährleistet.
Die Finanzierung des Sozialsprengels erfolgt durch die beiden zugehörigen Krankenpflegevereine. Dadurch, dass die Abrechnung über die jeweils anfallenden Pflegepunkte erfolgt, ist sichergestellt, dass die Spenden in beiden Gemeinden auch in Zukunft ausschließlich der eigenen Bevölkerung vor Ort zu Gute kommen werden.
Das Pflegteam besteht aus drei diplomierten Krankenpflegerinnen und einer Fach-Sozialarbeiterin für Altenarbeit. Das Anstellungsverhältnis beträgt in Summe 180 % VZÄ, das sind 20 % mehr als vom Land gefördert wird.
In Bizau werden vorwiegend die beiden neuen Angestellten DGKP Susanne Müller und FSB-A Maria Moosbrugger Dienst machen, während in Mellau weiterhin vor allem DGKP Carola Heuer, die auch die Leitung des gesamten Teams übernehmen wird, und DGKP Edith Meusburger im Einsatz sein werden.
Die beiden Bürgermeister bedankten sich bei dem Pflegeteam und bei den Ausschussmitgliedern für ihre Arbeit. Durch den politisch beschlossenen Wegfall des Pflegeregresses werde der Druck auf die Pflegeheime möglicherweise ins Unbewältigbare steigen, sodass einer guten Pflegearbeit vor Ort noch mehr Bedeutung zukommen werde.
Die getroffene Lösung zeuge von Weitblick und sei ein Zeichen dafür, dass zukunftsorientierte Problemlösungen oft nur noch in überregionaler Zusammenarbeit möglich seien.

Bgm. Josef Bischofberger, Maria Feuerstein, Elisabeth Flatz-Erath, Otmar Natter, Herbert Hager, Uwe Scheffknecht, Otto Natter, Bgm. Tobias Bischofberger