Vorstand Krankenpflegeverein Bizau

Obfrau:                Christine Moosmann
Stellvertreter:     Bartholomäus Fink
Kassier:                Rene Wastl
Schriftführerin:  Herlinde Gmeiner
Beiräte:                Beate Feuerstein, Maria Feuerstein,
                               Bgm. Norbert Greussing, Maria Metzler,
                               Bernadette Oberhauser

Geschichtliche Entwicklung des Vereins

Durch die Gründung eines Krankenpflegevereins soll die häusliche Pflege qualitativ ausgedehnt  und aufgewertet werden. Voraussetzung war die Verpflichtung einer diplomierten Krankenschwester. Margreth Metzler (Säge), Pfarrer Hartmann und Bürgermeister Jakob Mohr konnten durch gute Kontakte zur Zentrale der „Barmherzigen Schwestern“ in Innsbruck die Zuteilung einer Krankenschwester und Lernschwester erreichen.

Frau Maria Katharina Feuerstein war bereit, in ihrem Haus Nr.63 den zweiten Stock kostenlos auf unbeschränkte Zeit den Schwestern zur Verfügung zu stellen. Der Ausbau der Wohnung wurde durch Unterstützung der Gemeinde sowie Spenden, Beiträgen und einem Glückstopf finanziert. Am 29.11.1950 fand die Gründungsversammlung statt, in deren Mittelpunkt die Wahl eines provisorischen Ausschusses stand: Obmann Bgm. Jakob Mohr, Stellvertreter Pfarrer Hartmann, Schriftführer und Kassier Maria Rüscher (Gasthaus Kreuz). Mit 74 Haushalten konnte der Krankenpflegeverein seine Tätigkeit beginnen, der Mitgliedsbeitrag wurde nach lebhafter Diskussion auf 30 Schilling festgesetzt. Pfarrer Hartmann machte den Vorschlag, bei Sterbefällen anstatt großer Blumenspenden dem Krankenpflegeverein eine Spende zukommen zu lassen.

Ab Juni 1951 war Schwester Kuniberta zu Fuß oder mit dem Fahrrad bei jedem Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs. Schon im ersten Jahr wurden 280 Patienten mit 797 Hausbesuchen verzeichnet.

1968 verstarb die Quartiergeberin Mikathrin Feuerstein und hinterließ 9 verschiedene Testamente. Ursprünglich wollte sie ihr Haus und die Hofstatt dem Orden der Barmherzigen Schwestern übergeben, der Orden hat allerdings dankend abgelehnt. Bei dem Testament, das den Krankenpflegeverein begünstigte, fehlte die Unterschrift. Durch die positive Einstellung von Bgm. Alois Kaufmann konnte dem Krankenpflegeverein zumindest für die Wohnung im zweiten Stock das Wohnrecht grundbücherlich zugeteilt werden.

Die finanzielle Anspannung war eigentlich immer groß, da die Ausgaben größtenteils durch den Mitgliedsbeitrag abgedeckt werden mussten. Durch eine Spende der Gemeinde und ein Vermächtnis von Margreth Wölfle von 15.000 Schilling konnte der Beitrag vorerst bei 100 Schilling belassen werden. Der Monatslohn der Krankenschwester hatte sich im Laufe der Jahre von 600 auf 2000 Schilling netto erhöht, der Beitrag musste auf 200 Schilling angehoben werden.

Am 30.10.1977 wurde Schwester Kuniberta ins Mutterhaus nach Innsbruck zurückbeordert. Leider war vorerst kein Ersatz in Sicht.

 

1982 konnte Obmann Hugo Erath die neue weltliche Diplomkrankenschwester Christl Jaumann aus Bezau für die Hauskrankenpflege gewinnen.

Beim Umzug von Pfarrer Metzler ins Haus Nr.63 hat der Krankenpflegeverein das Inventar der leerstehenden Wohnung mit einem Erlös von 48.560 versteigert, was ein finanzielles Polster für die zukünftigen Jahre bedeutete.

In den nachfolgenden Jahren ist es mit Anstrengung immer wieder gelungen, qualifizierte, einfühlsame und fürsorgliche Krankenschwestern für die Hauskrankenpflege zu finden.

Ein Meilenstein wurde 2004 mit dem Projekt „Alt werden in Bizau“ gelegt, dessen Ziel es war, die ambulanten und stationären Dienste des Josefsheims zu vernetzen und die Ressourcen bestmöglichst zu nützen. Durch die Initiative des Krankenpflegeverein unter Obfrau Maria Feuerstein zusammen mit dem Stiftungsvorstand der Fechtig’schen Armenstiftung Bgm. Josef Moosbrugger und der DGKS Rita Troy wurden die zukünftigen Erfordernisse erhoben und nach und nach umgesetzt.

2006 konnten mit der Einsatzleiterin Beate Feuerstein erstmals Dienste des Mobilen Hilfsdienstes angeboten werden, die eine starke Entlastung der Krankenschwestern darstellten. Es war nicht ungewöhnlich, dass die Krankenschwester auch für hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Holz holen, einheizen, für Essen sorgen, Haustiere füttern etc. zuständig war.

Ein weiterer Schritt in der häuslichen Betreuung war die Zustellung von Essen auf Rädern durch den Mohi, das im Josefsheim zubereitet wird.

Ein neues Kapitel im Krankenpflegeverein wurde im September 2017 durch die Gründung des Sozialsprengels Bizau-Mellau geschrieben:

Die schwierige bis aussichtslose Personalsuche für einen kleinen Verein mit einer 60 %-Anstellung hat die Organisation eines gemeinsamen Pflegedienstes für die Gemeinden Bizau und Mellau erforderlich gemacht. Der am 1. September 2017 gegründete Sozialsprengel Bizau-Mellau ist Dienstgeber für das Pflegepersonal, die örtlichen Krankenpflegevereine bleiben in ihrer bisherigen Funktion bestehen und sind somit direkte Ansprechpartner in der Gemeinde. Ab 1. April 2022 wurde der Sozialsprengel um den Krankenpflegeverein Bezau-Reuthe erweitert und bildet ab diesem Zeitpunkt den Sozialsprengel Bezau-Bizau-Mellau-Reuthe.

Durch die ehrenamtliche Organisation des Krankenpflegevereins, die professionelle Arbeit der diplomierten Krankenschwestern und der umsichtigen Mohi-Helferinnen können wir den Bizauer Dorfbewohnern ein gesichertes „Alt werden in Bizau“ anbieten.